Brautjungfern - ein wichtiges "Accessoire"?

Brautjungfern bei der Hochzeit
Brautjungfern gehören einfach dazu!

Wenn das oftmals wichtigste erste gemeinsame Erlebnis eines Brautpaares ansteht werden verschiedene Schlagworte so aktuell, dass man sich darüber als Braut und Bräutigam oftmals den Kopf zerbricht, was es denn damit auf sich hat und wozu es dienen soll.

Wofür gibt es Trauzeugen, was sind die Aufgaben eines Zeremonienmeisters und was sind bloß Brautjungfern im Unterschied dazu und braucht man diese eigentlich?

Wie bei vielen Bräuchen und Sitten scheiden sich die Gemüter, aber Tatsache ist, dass eine Brautjungfer ursprünglich dazu da war, von der Braut abzulenken! Nein, natürlich nicht die Hochzeitsgäste oder den Bräutigam, sondern böse Geister und Dämonen, die – wie man glaubte – die Braut entführen wollten. Brautjungfern sollten mit ihren schönen und dem Brautkleid ähnlichen Kleidern die Unwesen verwirren und so die Braut beschützen.

Heute jedoch hat sich die Aufgabenstellung sehr gewandelt und jetzt, in einer Zeit, in der es nur mehr kleinere (Aber)glauben gibt, sollen sie nicht mehr beschützen sondern unterstützen!

Die vielen Aufgaben nebenher, die eigentlich nicht hervorstechen, doch aber unbedingt gemacht gehören, übernehmen die meist besten Freundinnen der Braut. Wie zum Beispiel: den Gästen die Hochzeitsstecker anstecken, Fürbitten und die Lesung in der Kirche lesen, den organisatorischen Ablauf überwachen; auch mal der Braut ein Glas Wasser reichen, wenn diese in der Aufregung auf genügend Flüssigkeit vergisst, oder ihr bei der Nachbesserung von Make-up und Frisur zu helfen, Geschenke und Blumen entgegen nehmen und sich um den Brautstrauß und Hochzeitsspiele kümmern. Und vielleicht dienen sie auch zur optischen Aufbesserung der Heiratsszene, obwohl natürlich niemand schöner sein darf, als die Braut selbst!

Braut, Gegenbraut, Kranzldamen
Braut, Gegenbraut, Kranzldamen

Über die Notwendigkeit von Brautjungfern scheiden sich die Gemüter, denn die einen meinen, es sei ihnen viel zu „amerikanisch“ und einfach „too much“ und die anderen schwören auf die Unerlässlichkeit dieser. Aber ob sie nun „Brautjungfern“ oder „Gegenbraut“ beziehungsweise „Nebenbraut“ wie im südlichen Niederösterreich genannt werden oder „Kranzldamen“ wie in anderen Teilen Österreichs und ob sie nun tatsächlich unverheiratet sind und aus der Verwandtschaft von Braut oder Bräutigam stammen oder einfach langjährige Wegbegleiter dieser sind, so agieren sie doch wohl in den meisten Fällen als kleine „Hochzeits-Heinzelmännchen“ oder „Hochzeitsengel“ die speziell für die Braut in vielen Fällen wohl eine große Hilfe darstellen – sei es jetzt zur mentalen oder tatkräftigen Unterstützung, die an so einem wunderbaren, aufregenden Tag sicher einiges erleichtert.

Und die Brautjungfern selbst?

Vielleicht sind einige im ersten Moment erschrocken und wissen nicht so recht, was von ihnen verlangt wird und ob sie den Vorstellungen des Brautpaares und natürlich der Gäste gerecht werden können, doch vermutlich freuen sich die „Auserwählten“ über die Ehre der Rolle, die ihnen zuteil wird, nämlich einen wichtigen Part an einem wichtigen Tag eines ihnen wichtigen Menschen übernehmen zu dürfen!