Einmal sich wie eine richtige Prinzessin fühlen, ein wunderschönes Kleid zu tragen und dazu einen bezaubernden Schleier im Haar zu haben… ist das nicht ein Wunschtraum fast jeden Mädchens?
Kinder verkleiden sich gerne, Mädchen ziehen sich Rüschenkleider an und verzieren sich mit Schleiern und bunten Ketten. Wir Großen werden wohl im Normalfall schief angeschaut, falls wir uns so
„verkleiden“ würden, doch am Tag unserer Hochzeit dürfen wir!!!
Der Schleier ist in der heutigen Zeit eines von mehreren bezaubernden Accessoires rund um das Brautkleid und sollte einerseits dezent die Dekoration des Kleides aufgreifen, dem aber nicht die Show stehlen sondern es ergänzen.
Ob der Schleier eher kurz oder bodenlang sein soll, hat wahrscheinlich jedes Mädchen schon sehr früh für sich entschieden, wirklich sehr modern sind momentan ganz kurze Netzschleier, die wie ein
Hut „aufgesetzt“ werden und nur bis zur Nasenspitze reichen. Diese oft sehr reichlich verzierten Schleier im 50er Stil werden oft in Kombination mit Petticoat-Kleidern getragen.
Doch wisst ihr eigentlich auch, was der Schleier symbolisiert? Er ist ein Zeichen der Trennung, des Abschieds von Elternhaus und Mädchenzeit. Und gleichzeitig diente er immer
schon dazu, die aufgewühlten Gefühle und eventuell auch die Tränen der Braut (die es vor Gerührtheit und Aufregung schon mal gibt), etwas zu verbergen. Im Christentum stellt er auch ein Symbol
der Jungfräulichkeit und Unschuld dar und war früher oft das einzige weiße Detail einer Braut. Erst im 20. Jahrhundert wurden auch die Kleider vorwiegend weiß.
Und was ist nun eigentlich der Brauch rund um den Schleier? Der Brautvater führt die verschleierte Braut zum Altar, wo der Bräutigam diesen lüften darf, um sich zu vergewissern,
dass ihm nicht die falsche Braut untergejubelt wurde… Heute nutzt der Bräutigam die Situation vielleicht eher für einen innigen Kuss mit seiner frisch angetrauten. Üblicherweise wurde der
Brautschleier erst zu Mitternacht abgenommen, ab diesem Zeitpunkt wurde die Braut zur Ehefrau. Und natürlich gibt es auch rund um das Abnehmen des Schleiers verschiedene Bräuche, wie den
Schleiertanz (oder auch das Kranzlabsingen genannt). Dabei tanzt die Braut alleine und alle unverheirateten Frauen versuchen, ein Stück des Brautschleiers abzureißen. Diese
Stücke geben einen Teil des Segens des Brautpaares an die Damen weiter und ähnlich wie beim Brautstraußwerfen heißt es auch, die nächste Braut wird diejenige, die das größte Stück des
Brautschleiers erhascht hat! Also: Viel Glück!
Eure Tina